Nahrungsmittelallergie

Prinzipiell kann jedes Nahrungsmittel eine Allergie auslösen. Dabei reagiert das Immunsystem auf bestimmte darin enthaltene Eiweißmoleküle (Proteine). Häufige Auslöser bei Kindern sind Kuhmilch, Eier oder Soja. Bei Jugendlichen und Erwachsenen sind eher bestimmte Obst- und Gemüsesorten, Getreide oder Nüsse verbreitet. Zudem können Milchprodukte, Fisch, Krustentiere (Garnelen, Krabben, Shrimps) und Gewürze allergische Reaktionen auslösen. Grundsätzlich gilt: Schon sehr kleine Mengen können innerhalb weniger Minuten leichte bis lebensbedrohliche Beschwerden bis hin zum anaphylaktischen Schock zur Folge haben!

So zeigt sich eine Nahrungsmittelallergie

  • Hautreaktionen wie Rötungen, Hautausschlag, Quaddelbildung, Juckreiz etc.
  • Augenrötungen, Lidschwellungen
  • Prickeln im Mund und auf den Lippen
  • Juckreiz in Mund und Hals
  • Schwellungen der Lippe, Zunge, des Gaumens und Kehlkopfs bis hin zu Atemnot
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen, Magenkrämpfe, Blähungen, Durchfall
  • Husten und pfeifende Atemgeräusche

Rat & Tat Nahrungsmittelallergien: Symptome lindern im Alltag

  • Kurzes Aufkochen von Lebensmitteln kann Allergene zerstören. Also: besser Apfelkompott statt frischem Apfel essen. Auch möglich: Apfel kurz in der Mikrowelle erhitzen.
  • Ältere Apfelsorten wie Gravensteiner, Boskop und Jonathan sind allergenärmer als moderne Züchtungen.
  • In verarbeiteten Lebensmitteln sind meist nicht alle Bestandteile offensichtlich. Je mehr Zutaten verwendet wurden, umso höher ist die Gefahr „versteckter“ Allergene. Im Zweifel im Supermarkt oder Restaurant nachfragen.
  • Selbstbeobachtung ist wichtig für die Diagnose. Am besten in einem Allergietagebuch notieren, bei welchen Speisen Beschwerden in welcher Stärke auftreten.

Kurz erklärt: Allergie vs. Unverträglichkeit

Eine Nahrungsmittelallergie ist nicht dasselbe wie eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Bei einer Unverträglichkeit besitzt der Körper zu wenige oder gar keine Enzyme, um bestimmte Nahrungsbestandteile zu verdauen und zu verwerten. Es handelt sich um eine Stoffwechselstörung mit Beschwerden im Verdauungstrakt. Ein Patient mit einer Nahrungsmittelallergie hingegen bildet gegen Proteine aus der Nahrung IgE-Antikörper, die dann zu teils dramatischen Symptomen führen (anaphylaktischer Schock).

Wussten Sie, was ... eine pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie ist?
Diese besondere Form der Nahrungsmittelallergie betrifft viele Heuschnupfenpatienten. Sie ist keine eigenständige Allergie, sondern eine Kreuzallergie: Das Immunsystem verwechselt die Eiweißmoleküle (Proteine) aus dem Lebensmittel mit denen der Pollen, weil sie sich auf Molekülebene sehr ähnlich sind. Obst, Nüsse und Karotten zum Beispiel werden dann genauso vom Immunsystem bekämpft wie Birken-, Erlen- und Haselpollen.